Einmal gemeinsam gefeiert und im nächsten Moment schon zusammengezogen! Gibt’s nicht? Wenn man dem Konzept des Online-Portals wg-gesucht.de glaubt, findet diese Art der Mitbewohner-Suche großen Anklang und hat sich in München bereits etabliert. Auch in anderen Großstädten wie Berlin, Hamburg, Köln usw. können WG-Suchende auf so einer Party nach einem Zimmer bzw. neuem Mitbewohner suchen.
Die Idee dahinter ist einfach: die Veranstalter laden in einen Club sowohl diejenigen ein, die ein Zimmer benötigen oder aber einen neuen Mitbewohner suchen. In entspannter Atmosphäre und mit einem Schluck Bier oder Wein weicht das starre und routinierte WG-Casting am Küchentisch einer lockeren Party. Auf einem Stadtplan sind durch nummerierte Markierungen freie Zimmer gekennzeichnet. Zu jeder Nummer gibt es einen kurzen Steckbrief mit den wichtigsten Fakten zur Wohnung, den Mitbewohnern und den Wünschen, wie der zukünftige Mitbewohner aussehen bzw. sein sollte. Sympathien füreinander lassen sich in Feierlaune mit Sicherheit viel leichter entwickeln, als gehetzt zwischen WG-Besichtigungen oder dem zwanzigsten potentiellen Mitbewohner.
Party-Konzept selbstgemacht
Nun lässt sich diese Idee auch ganz einfach auf die Mitbewohner-Suche in den eigenen vier Wänden anwenden. Anstatt jeden Suchenden zum WG-Casting mit vorheriger (zeitraubender) Terminfindung antanzen zu lassen, veranstaltet man einmalig eine Party und schon am nächsten Tag hat man das gefunden, was man sucht. Und wenn nicht, hatte man wenigstens einen unterhaltsamen Abend.
Selbstverständlich sollte es jedoch auch hier Grenzen geben. Der Termin selbst sollte auf keinen Fall öffentlich im Internet bekannt gegeben werden. Interessenten für das Zimmer könnten den Termin für die Party auf Anfrage erfahren und dann die Teilnahme bestätigen oder ablehnen. So hat man selbst einen Überblick, mit wie vielen Gästen man rechnen kann. Gerade für neue Leute in der Stadt würde sich eine solche Party lohnen, um als positiven Nebeneffekt – wenn man das Zimmer nicht bekommen oder wollen sollte – neue Kontakte knüpfen zu können.
Als Veranstalter – sprich Mitbewohner suchender – wäre es ratsam nicht zu viele Leute einzuladen, um an dem Abend selbst nicht den Fokus aus den Augen zu verlieren. Es geht schließlich darum einen neuen Mitbewohner zu suchen. Ansonsten könnte es passieren, dass man selbst den ganzen Abend nur damit beschäftigt war, die hübsche Blonde zu beeindrucken. Zehn bis fünfzehn WG-Suchende pro freiem Zimmer könnte hier eine gute Faustregel sein. Hilfreich könnte es auch sein, die eigenen Freunde zu bitten als Berater anwesend zu sein.
Damit sich so eine Party auch problemlos finanzieren lässt, sollte jeder Feierende, statt Eintritt zu zahlen, seine eigenen alkoholischen Getränke mitbringen. Die Kosten für Klopapier und ein paar Softdrinks kann man als Gastgeber ja ruhig mal springen lassen. Gastgeschenke sind selbstverständlich in jedem Fall herzlichst willkommen J
Und jetzt noch zu einem weiteren wichtigen Punkt: die Nachbarn. Auch der neue Mitbewohner soll mit einem Lächeln im Hausflur gesegnet werden und damit das auch so sein kann, sollte man den Nachbarn in jedem Fall rechtzeitig Bescheid geben, damit auch diese sich an dem Abend etwas vornehmen oder sogar mitfeiern können.
Und hier noch einmal die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
- Den Termin nur auf Anfrage herausgeben!
- Freunde zur Beratung einladen
- Jedem Gast Aufmerksamkeit schenken!
- Statt Eintritt eigene alkoholische Getränke mitbringen!
- Den Nachbarn rechtzeitig Bescheid geben!
Nun bin ich selbst auf den Geschmack gekommen und werde beim nächsten Mal, wenn wir einen Mitbewohner suchen, zumindest die Idee einer solchen Party in den Raum schmeißen. Und so wie ich meine Mitbewohner kenne, werden diese auf keinen Fall nein sagen.
© Bildquelle: Aka / PIXELIO